Der Tod ist kein Trost, bestenfalls das größte aller Übel, wenn er zu früh kommt.





Der 22. März 2021 war der dunkelste Tag in unserem Leben.





Der 22. März begann wie jeder Tag mit einem freundlichen nassen Knutscher von Thyra am Bett und der Aufforderung aufzustehen. So weckte sie uns jeden Morgen und der Tag konnte nur gut werden, denn damit zauberte sie uns schon das erste Lächeln ins Gesicht.

Fröhlich startete sie in die Morgenrunde, lief und schnüffelte, alles war perfekt.



Plötzlich jaulte sie gegen 8 Uhr auf, drehte sich unkontrolliert, lief seitlich und fiel um wie ein Stein - alle Beine steif von sich gestreckt.

Sie raffte sich nochmals auf, lief steif, sehr schnell und unkontrolliert den Weg weiter und sackte dann erneut zusammen.

Zuerst begann die Lähmung in den Vorderbeinen, kurze Zeit später waren auch die Hinterbeine betroffen. 

Der erste Verdacht war Bandscheibenvorfall oder Rückenmarksinfarkt.

In der Tierklinik bestätigte sich dies im bildgebenden Verfahren nicht, das Skelett war völlig unauffällig.


 

Mit sofortiger Infussion war sie schmerzfrei, es gab keinerlei Reflexe in allen 4 Gliedmaßen mehr, das rechte Auge zeigte neurologische Ausfallerscheinungen. 

Eine intrazerebrale Hirnblutung löste einen schweren Schlaganfall aus, verursacht durch ein geplatztes Aneurysma, was vermutlich angeboren war. Wir kämpften über 30 Stunden um ihr Leben, trotz aller intensivmedizinischen Maßnahmen verschlechterte sich der Zustand weiter. Sie konnte nicht mehr schlucken und auch Wasser, was ich ihr mit dem Löffel gab, konnte sie nicht zu sich nehmen, auch das ausmassieren der Blase funktionierte nicht mehr. Die Prognose war aussichtslos auf ein für sie lebenswertes Leben. 

Um sie am Leben zu halten wäre zu diesem Zeitpunkt künstliche Beatmung, Magensonde und Blasenkatheter nötig gewesen, dazu stetig Druckminderung im Hirn. Wir hätten uns dafür auch sofort entschieden, wenn die Prognose auch nur ein Fünkchen Hoffnung lies. Die Blutung und die Lähmung war allerdings so massiv, dass sie nie wieder hätte laufen können, auch mit allen medizinisch möglichen Maßnahmen nicht. Die Ausfallerscheinungen im Kopf dazu nicht mit beurteilt, die einen qualvollen Tod zur Folge hätten.



Für uns war immer klar, unser über alles geliebter Hund sollte immer ein lebenswertes Leben führen, so wie sie es bisher konnte.


Wir nahmen am 23. März 2021 gegen 16 Uhr von ihr Abschied, sie schaute mich an, leckte sogar noch meine Hand und schlief mit ihrem Kopf in meinen Armen und unter vielen Küssen und Streicheleinheiten schmerzlos ein. Ich kann noch immer diese Zeilen nicht verfassen, ohne unter Tränen zusammenzubrechen, der Schmerz ist kaum auszuhalten.




Unsere wunderbare lebensfrohe und für uns noch unsterblich erscheinende Thyra wurde wie durch einen Flugzeugabsturz mitten aus dem Leben gerissen, durch eine tickende Zeitbombe im Kopf, die wir trotz unserer Sorgfalt und Vorsorge nicht erkannt haben, da es nie Anzeichen gab und so ein vorsorgliches MRT des Kopfes völlig unangebracht war. Sie war bis zu diesem Vorfall gesund, aktiv und wir waren uns sicher, dass sie uns so noch viele Jahre begleiten wird. Wir haben uns so auf den Frühling gefreut, hatten so viele Pläne und noch so viele Abenteuer zusammen vor. 






Noch einen Tag zuvor waren wir schwimmen und wir freuten uns auf ihren 10. Geburtstag, der noch lange nicht der letzte sein sollte. Wir können alles noch immer nicht begreifen, sie war doch noch so fit, aktiv und voller Lebensfreude - warum mußte so ein grausames Schicksal diese wundervolle liebenswerte und einmalige Hündin so hart treffen, dass wir nicht die Möglichkeit hatten, sie zu retten. Nicht eine Krankheitsgeschichte, nicht das Alter, nichts hätte uns darauf vorbereiten können - so hart getroffen zu werden.







Es bleibt Leere, unendliche Traurigkeit, tiefer Schmerz und Tränen.

Nichts macht mehr Freude - unsere abgöttisch von uns geliebte Thyra ist tot.


Jeder Platz erinnert an sie, ob im Haus, im Garten, in der Stadt - überall.

Fast 10 Jahre hat sie uns überall begleitet, jeden Tag 24 Stunden, 365 Tage im Jahr.






Ihr Schwimmteich ist leer, den wir extra im letzten Jahr für sie neu gebaut haben, damit sie auch im Alter bequem dort schwimmen und sich im Sommer abkühlen kann. Ihre Liegeplätze, die Wiesen, die Beete - alles war ihr Reich.


Kein morgendliches Wecken, kein süßes Köpfchen unter der Gardine wie eine Prinzessin, kein erwartungsvoller Blick für das letzte Frühstückshäppchen, kein aufgeregtes fordern endlich in den Tag zu starten.


Keine Wanderungen mehr mit einem überglücklichen Hund. Sie liebte es frei durch die Natur zu laufen, durch Bäche, Wälder und über Wiesen. Sie hatte bei uns die größtmögliche Freiheit, die ein Hund wohl je haben kann und sie hat sie genossen.


Keine Gaststättenbesuche mehr, die sie liebte, da ein letztes Häppchen immer für sie reserviert war. Auf vielen Wanderzielen wußte sie schon genau, wo eine Einkehr möglich war und bog automatisch dahin ab.


Burgen, Schlösser, Museen, Altstädte, Festungen, Märkte, Stadtfeste usw. - überall war sie dabei und entspannt konnte sie die Eindrücke festhalten und beobachten. 


Nichts macht mehr ohne sie Spaß, sie war der Mittelpunkt unseres Lebens.


10 Jahre haben wir unser Leben völlig auf Thyra abgestimmt und so intensiv mit ihr gelebt, sie so sehr geliebt, dass es schon weh tat. Wir wissen noch nicht, wie wir dies verarbeiten können, die Trauer auf ein erträgliches Maß bringen können und nur noch an die wunderschöne Zeit mit ihr zu denken.


Sie hat unser Leben so sehr bereichert und ohne sie scheint es zur Zeit nicht erträglich zu sein.

Fast 10 Jahre voller Abenteuer, Spaß und jeden Tag nur Freude. 

Thyra war ein überglücklicher Hund, nie Schmerz, Leid oder Krankheit und wir wissen, wir haben ihr ein tolles abwechslungsreiches und freies Leben ermöglicht. 10 Jahre so intensiv wie vermutlich 20 Jahre, aber das macht es nicht leichter und erträglicher.



Thyra 2011



Thyra 2012




Thyra 2013




Thyra 2014




Thyra 2015




Thyra 2016




Thyra 2017



Thyra 2018




Thyra 2019



Thyra 2020



Thyra 2021






Thyra wir danken dir für deine unendliche Liebe, deine immer strahlenden lachenden bernsteinfarbenen Augen, du hast unser Leben so sehr bereichert und es waren die glücklichsten 10 Jahre in unserem Leben.


Wir vermissen dich unendlich, es zerreist uns das Herz, denn wir waren für einen Abschied noch lange nicht bereit, genau wie du. Diese Entscheidung dich gehen zu lassen war die schwerste im ganzen Leben und es tut so weh.


Du bist ein Teil unseres Lebens und wirst es immer sein - wir lieben dich und du bleibst für immer tief in unserem Herzen.


Danke das wir dich begleiten durften und du uns so viel Glück gegeben hast.







... 6. April 2021 ...


... hinter uns liegen nun 2 Wochen voller Trauer und Schmerz ... noch immer können wir es nicht begreifen und es tut so unheimlich weh ... Thyra fehlt uns jeden Tag so sehr ... wir sind nicht mehr die selben Menschen ohne sie ...


Wir möchten uns ganz herzlich für die Anteilnahme bedanken und wir sind so dankbar, dass so viele Menschen Thyras Leben begleitet und sich mit uns und ihr gefreut, ihre Abenteuer verfolgt haben. Über 3000 Mails haben uns allein über ihre Seite erreicht, dazu über Facebook etc. - mit mitfühlenden Nachrichten, tröstenden Worten und liebevollen Briefen - dafür sind wir unglaublich dankbar und gerührt. 

Bald wird ihre Urne wieder bei uns zu Hause sein und einen Ehrenplatz bekommen. Sie wird immer in unserem Herzen sein, immer ein Teil unseres Lebens und uns auch weiterhin immer begleiten - damit bleibt sie unsterblich für uns.

Wir müssen lernen ohne sie zu leben, es irgendwie zu verarbeiten - das benötigt noch sehr viel Zeit.


Thyra war einmalig und so eine innige liebevolle Verbindung, in der man sich ohne Worte versteht, gibt es auch nur einmal im Leben. Sie sollte noch viele Jahre mit uns verbringen, denn sie war gesund und fit - aber das Leben kann grausam sein, daher verbringe jeden Tag so, als wäre es der letzte ....



"Lebe so, als wäre morgen dein letzter Tag. Arbeite so, als hättest du noch tausend Jahre Zeit."





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