Der Landseer 

 

Es gibt unendlich viele Beschreibungen der Rasse und wie sie entstanden ist - diese hier entspricht für mich am ehesten der Realität. Meine erste intensive Begegnung mit der Rasse Landseer war  ca. 1975, die Zuchtstätte lag bei uns um die Ecke in Weimar, der Zwinger hatte den passeden Namen " Black an Withe´s" und der Züchter war der Herr Zauche. Er hat diese Rasse in unsere Familie gebracht und die Liebe dazu entfacht :-) 

                           

Vom nützlichen Helfer zum Liebling des Adels


Ab Mitte des 17. Jahrhunderts brachten Seeleute erste Exemplare weiss-schwarzer Hunde von Neufundland mit nach England. Den Siedlern auf Neufundland hatten sie beim Fischen geholfen und Herden und Anwesen vor wildem Getier beschützt. Englands Adel begeisterte sich für diesen Hund - damals noch „Newfoundland dog“ genannt. Der englische Dichter Lord Byron z. B. ließ 1808 im Park seines Schlosses Newstead Abbey auf das Grabmal seines weiss-schwarzen Freundes aus Neufundland die Worte einmeisseln: „An dieser Stelle ruhen die Gebeine von Einem, welcher Schönheit besaß ohne Eitelkeit, Stärke ohne Übermut, Mut ohne Wildheit und alle Tugenden des Menschen ohne seine Laster.“

 Vom Newfoundland dog zum Landseer


Auf Bildern sind uns zahlreiche Zeugnisse einer schon frühen Hochzucht dieser Rasse überliefert. Ab ca. 1800 häuften sich die Gemälde von den mächtigen weiss-schwarzen Hunden, die immer noch als „Newfoundland dog“ bezeichnet wurden. Es gab Darstellungen von George Morland, George Stubbs, Sir Thomas Lawrence und anderen. Ab etwa 1820 schuf Sir Edwin Landseer, der wohl berühmteste Tiermaler seiner Zeit, zahlreiche Kunstwerke von diesen edlen, kraftvollen Vierbeinern. Sein bekanntestes Bild „A Distinguished Member of the Humane Society“ (Ein verdienstvolles Mitglied der Lebensrettungsgesellschaft) entstand 1831. Es stellt den Hund Paul Pry dar, wie er gelassen und doch aufmerksam auf einer Kaimauer liegend über das Wasser schaut.

 



 Beruf Lebensretter


Das Leben des Paul Pry war außergewöhnlich: Seinen Herrn brachte er zweimal nach Schiffbrüchen schwimmend an Land, beim ersten Mal lebend, beim zweiten Mal konnte er ihn nur noch tot bergen. Von da an lebte er auf sich allein gestellt am Hafen. Er beobachtete die Vorgänge am Wasser und rettete so manchem Kind, das beim Spielen ins Wasser stürzte, das Leben. Dieser Rettungstrieb gehörte zu seinem Wesen. Auch heute noch ist der Rettungstrieb ein typischer Charakterzug dieser Rasse. Zum Dank für seinen Einsatz ernannte ihn die Königliche Lebensrettungsgesellschaft zum Ehrenmitglied und sorgte fortan für sein Futter.

 



 Tiermaler gab dem Landseer seinen Namen


Zahlreiche Reproduktionen von Bildern des Sir Edwin Landseer steigerten die Bekanntheit der Tiere, sie bewirkten schließlich, daß die Hunde nach diesem Maler benannt wurden. Landseer unterschieden sich von da an auch dem Namen nach von den kleineren, rein schwarzen Neufundländern. Im Vergleich zu diesen schwarzen Hunden ist der Landseer etwas hochläufiger, er wirkt schlanker und zeigt sich temperamentvoller. Allerdings ist ein ausgewachsener Landseerrüde mit einer Schulterhöhe von bis zu 80 cm durchaus kein Leichtgewicht, kann er doch bis zu 75 kg wiegen. Hündinnen bleiben im Ganzen etwas kleiner und leichter.

 



 Eine Persönlichkeit in der Familie


Der selbstbewußte Landseer ist eine Hundepersönlichkeit, die sich bei richtiger Behandlung ganz von selbst in die Familie einordnet. Neben seiner Beschützerrolle schmust er gerne und ist für jedes Spiel zu haben. Erst im Zusammenleben mit seinen Menschen entfaltet er seine vielen guten Eigenschaften. Zwingerhaltung ist ungeeignet und läßt das Tier seelisch vereinsamen und verkümmern, was aber nicht heißt, daß der Hund nicht stundenweise in einem geeigneten Gehege verbringen kann. Es sollte unbedingt ein eingezäunter Garten beim Haus sein, in dem der Hund sich bewegen und welchen er bewachen kann. Kaum jemand wird es wagen, ein Grundstück ungebeten zu betreten, das von einem ausgewachsenen Landseer bewacht wird.

 Jeder Landseer ein Unikat


Bissig sind diese Hunde nicht, sie können aber, wenn es ihnen nötig erscheint, ungeheuer überzeugend drohen. Der Landseer sollte aber nicht nur im Garten gehalten werden. Da er fast immer die Nähe seiner Menschen sucht, sollte er auch ins Haus dürfen. Mit dem Landseer besitzen Sie ein absolutes Einzelstück. Sie werden keinen Zweiten treffen, der so gezeichnet ist wie Ihrer. Er ist auch eine Rarität, da er sehr selten gezüchtet wird.

 



 Der beste Freund


Trotz seiner Größe und Stärke hat der Landseer ein lebhaftes Temperament und ist lernfreudig. Er läuft gerne und freut sich riesig, wenn er schwimmen und im Wasser plantschen kann. Dieser Vierbeiner setzt sein ganzes Vertrauen in seine Menschen, er liebt sie. Der Mensch schenkt ihm Zuneigung, ihm obliegt die Fürsorgepflicht und das schließt zu allererst die Überlegung ein, ob die Lebensbedingungen für einen so großen Hund überhaupt vorhanden sind.

 Im Alltag


Er paßt nicht in eine Stadtwohnung und auch nicht in einen Zweipersonenhaushalt, in dem beide tagsüber aus beruflichen Gründen aus dem Haus sind. Der Hund braucht etwas Grün um’s Haus und möglichst auch Kinder, auf die er aufpassen und mit denen er spielen kann. Mindestens einmal am Tag möchte er spazieren gehen. Nicht nur am Gehsteig in der Stadt, sondern am liebsten auf Feld-, Wiesen- und Waldwegen. Nicht zuletzt müssen die Futterkosten bedacht werden. Wie bei jedem Hund ist auch für den Landseer ausgewogene Ernährung von äußerster Wichtigkeit! Nehmen Sie Ihren besten Freund mit in den Urlaub, oder können Sie Ihren Landseer bei Verwandten oder Bekannten, die der Hund kennt, unterbringen? Bei so manchen Hundepensionen ist Vorsicht geboten. Sie müssen vorher dort mit Ihrem Hund mindestens einen unangemeldeten Besuch machen, um die Haltungsbedingungen kennenzulernen.
 Wer also die Möglichkeit hat, einen Landseer bei sich aufzunehmen, der kann sich keinen besseren Freund wünschen!


Neufundländer contra Landseer

 Das vor Kanadas Küste gelegene Neufundland bescherte uns zwei Rassen, einmal den weiss-schwarzen Landseer, der schon sehr früh als „Newfoundland dog“ Bekanntheit erlangte, und zum anderen den heutigen Neufundländer. Letzterer dürfte seine Urahnen vor allem bei den Indianerhunden Labradors haben, während der Landseer vermutlich von starken nordspanischen Hirtenhunden abstammt. Tatsächlich waren es baskische Waljäger, die als Erste im nördlichen Teil Neufundlands überwinterten, und es ist wahrscheinlich, daß sie Hunde aus ihrer Heimat zum Schutz mitbrachten. Als ab etwa 1860 die schwarzen Neufundländer zur Mode wurden, ging die Landseerzucht teilweise in ihnen auf (schwarz-weisse Neufundländer). Ab ca. 1900 wurde der Landseer auf dem europäischen Kontinent rein gezüchtet, aber der Erfolg stellte sich nur sehr langsam ein. Erst in den letzten 20 - 30 Jahren verbreiterte sich die Zuchtbasis derart und mit so wunderschönen Exemplaren, daß man wirklich sagen kann, diese jahrhundertealte eigenständige Rasse hat sich regeneriert.


Steckbrief Landseer

Ursprungsland: Neufundland
Verbreitung: Europäischer Kontinent
Größe: Schulterhöhe beim Rüden 72-80 cm, bei der Hündin 68-73 cm
Gewicht: Rüde bis ca. 75 kg, Hündin bis ca. 55 kg.
Haarkleid: Lang und dicht, von Unterwolle leicht durchsetzt.
Farbe: Grundfarbe weiß mit schwarzen Platten, die über Rumpf und Kruppe verteilt sind. Der feinbehaarte Kopf ist schwarz mit weißer, möglichst durchgezogener Blesse.
Charakter: Ausgeglichen, vorausschauend, seinen Menschen zugetan, kinderfreundlich, Beschützerinstinkt.
Verwendung: Begleit- und Familienhund. Hervorragend für die Wasserrettungsarbeit geeignet. Keinesfalls für Schutzhundeausbildung!
Erziehung: Lernfreudig! Das Ablegen der Begleithundeprüfung ist bei konsequenter Führung kein Problem.
Pflege: Anspruchslos, wöchentliches Bürsten.
Bewegung: Aufenthalt im Garten mit geeigneter Rückzugsmöglichkeit bei Schlechtwetter und bei Hitze. Tägliches Spazierengehen, gelegentlich Schwimmöglichkeit anbieten.
Lebenserwartung: ca. 12 - 15 Jahre
Gesundheit: Robust, alles an dem Hund ist natürlich. Gesunderhaltung der Rasse ist oberstes Zuchtziel!
 Welpenpreis: 1100,- bis 1300,- Euro



Wer gern die wunderschönen Bilder von Landseern täglich bewundern möchte, dem kann ich das Taschenbuch von Gemälden des Edwin Landseer empfehlen. 






 

 

( hier noch die Wiki-Kopie, die fast überall zu finden ist )

 

Der Landseer als eigenständige Rasse ist vergleichsweise jung. Die Rasse entstand vor dem Hintergrund, dass der schwarzweiße Typ des Neufundländers Anfang des 20. Jahrhunderts in England mehr und mehr zurückgedrängt wurde und zu verschwinden drohte. Schweizer und Deutsche Kynologen begannen auf der Basis schwarzweißer Neufundländer aus England mit dem Aufbau einer eigenen Rasse, die sie – entsprechend der bereits verbreiteten Bezeichnung für diesen Farbschlag des Neufundländers – Landseer nannten.

Der Name der Rasse beruht darauf, dass der Maler Edwin Landseer, einer der bekanntesten englischen Tiermaler seiner Zeit, in seinen Gemälden und Zeichnungen um die Mitte des 19. Jahrhunderts einen bestimmten schwarzweißen Hundetyp bevorzugte, der in Großbritannien unter dem Namen Newfoundland Dog, Neufundländer, bekannt war. Die Vorliebe des Malers führte dazu, dass dieser Hundetyp bald landläufig den Namen Landseer Dog bekam, ohne dass sich die offizielle Rassebezeichnung änderte.

Der unmittelbar feststellbare Ursprung der Rasse sind Hunde, die von britischen Fischern aus Neufundland nach England gebracht wurden. Es ist anzunehmen, dass der Ursprung dieser Hunde in Europa lag, denn baskische Walfänger überwinterten lange vor den Briten im nördlichen Teil Neufundlands. Da es üblich war, auf Schiffen Hunde mit zu führen, ist es wahrscheinlich, dass diese Basken von großen nordspanischen Hunden begleitet wurden, die im Frühjahr häufig zurückgelassen wurden. So sind die optischen Gemeinsamkeiten mit dem großen spanischen Pyrenäenhund  teilweise augenfällig. Möglicherweise haben der Neufundländer, der heutige Landseer und Pyrenäenberghunde gemeinsame Vorfahren.

In Großbritannien wurden die Hunde als Newfoundland Dogs beliebte Hunde des englischen Adels und des Großbürgertums, mit denen man sich gerne schmückte. Die Zeichnungen Edwin Ladseers steigerten ihre Bekanntheit weiter.

Heute unterscheiden sich die beiden aus den Newfoundland Dogs hervorgegangenen Rassen Landseer und Neufundländer deutlich. Der Kopf des Landseers wirkt nicht so massig, die Schnauze ist etwas länger und nicht so stumpf. Insgesamt ist er etwas größer und wirkt agiler als der Neufundländer. Der schwarzweiße Neufundländer verschwand nicht, es gibt ihn neben der neu entstandenen Rasse Landseer auch weiterhin.

Beschreibung

Der Landseer ist ein großer Hund mit imposanter Gestalt und wird bis 80 cm groß oder teilweise auch noch größer. Die dreieckigen Ohren sind mittelgross und wenn sie gegen die Augen gelegt werden, reichen sie bis zum inneren Augenwinkel. Das Deckhaar ist durchsetzt mit Unterwolle. Auffällig ist die weiße Grundfarbe mit schwarzen Platten, die auf dem Rumpf und der Kruppenpartie verteilt sind. Der Kopf ist schwarz, als Zuchtfestigung gilt eine nicht zu breite symmetrische weiße Blesse und eine weiße Schnauzenpartie. Die Läufe, die Brust, der Hals, die Rute und der Bauch müssen weiß sein.

Wesen und Verwendung

Der Landseer gilt als wacher, aktiver und temperamentvoller als der Neufundländer. Er hat einen natürlichen Wach- und Schutztrieb und ist sehr menschenbezogen. Als Erbe seiner spanischen Vorfahren, die über Jahrhunderte ihre Herden gegen Wölfe und Bären verteidigten, erkennt ein Landseer selbstständig Gefahren und ist in der Lage, instinktiv eigenständige Entscheidungen zu deren Abwehr zu treffen. Schon seit dem 19. Jahrhundert hat er den Ruf, Menschen eigenständig vor dem Ertrinken zu retten, weswegen er auch heute noch als Wasserrettungshund an Seen und an den Küsten eingesetzt wird. Eine weitere Verwendung findet der Landseer verstärkt auch als Therapiehund, da er generell sehr lernfreudig ist und ihn in der Regel eine Menschen gegenüber hohe Reizschwelle auszeichnet.

Entsprechend erzogen, ist der Landseer ein sehr gut geeigneter Familienhund. Daher erfordert das Halten eines Landseers eine zwar liebevolle, aber dennoch stets konsequente Erziehung, die möglichst frühzeitig beginnen sollte. Für einen Landseer, insbesondere für einen Rüden, darf seine (untergeordnete) Stellung im 'Rudel Familie' nie in Frage stehen, da er ansonsten versucht sein könnte, selbst die Führung zu beanspruchen. Eine Begleithundausbildung ist sinnvoll und zu empfehlen; für eine besondere Ausbildung als Schutzhund ist er demgegenüber eher ungeeignet, da eine sklavische Unterwerfung seinem Wesen fremd ist.

Zur Entfaltung seiner vielen positiven Eigenschaften benötigt der Landseer aber einen engen Kontakt zu seiner Familie. Er ist daher nicht für eine Zwingerhaltung geeignet. Ideal zur Haltung eines Landseers ist ein Haus mit eingezäuntem Areal, wo sich der Hund frei bewegen kann. Bei Spaziergängen ist er ein aufmerksamer Begleithund. Darüber hinaus ist er ein angenehmer und regelmäßig ruhiger Haushund, der nicht ohne Grund bellt. Zu Gästen des Hauses verhält er sich freundlich; Fremden gegenüber verhält er sich wachsam und reserviert.




 

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