Zahnbelag und Zahnstein ist vermutlich eines der häufigsten Themen, wenn es um die Gesundheit beim Hund geht und ein besonders wichtiges dazu.
Zahngesundheit sollte niemals vernachlässigt werden und leider passiert es beim Hund sehr oft, erst wenn dicke Zahnbeläge entstanden sind und der Hund schon Zahnfleischentzündungen, verfaulte Wurzeln oder üblen Mundgeruch hat, wird gehandelt - dann meist schon zu spät.
Dann bleibt oft nur noch der Weg zum Tierarzt, unter Narkose muss der Belag entfernt werden, Zähne evtl. entfernt und das muss nicht sein. Man sollte nie vergessen, auch eine Narkose ist immer ein Risiko und auch wenn diese schon viel sicherer geworden sind, immer wieder sterben Hund auch daran. Daher sollte gerade bei so vermeidbaren Dingen, wie der Zahngesundheit, dieses Risiko mit guter Zahnhygiene vermieden werden.
Zahnstein stellt ein großes gesundheitliches Risiko dar und ist nicht nur eine optische unschöne Verfärbung, denn der Belag wird immer dicker und das Zahnfleisch darunter entzündet sich durch den Bakterienherd, der entstanden ist.
Schlechter Maulgeruch wird oft abgetan und für normal beim Hund erachtet, das ist es aber nicht.
Sowohl Thyra und auch Loki haben und riechen nie unangenehm, seitdenn es gab gerade frischen Pansen vorher :-)
Zähne sollten auch beim älteren Hund so aussehen, weder Verfärbungen noch Zahnstein aufweisen.
Zähne von Thyra
Wenn Zahnstein unbehandelt bleibt, kann es neben Entzündungen auch zu Vereiterungen kommen, verfaulten Wurzeln und unerträglichen Schmerzen, was uns Hunde nur selten zeigen - sie leiden oft still. Der Mensch wundert sich vielleicht nur, warum sein Hund nichts hartes kauen mag oder oft unwirsch ist, sich anders verhält oder gar bissig wird.
Was würdet ihr bei üblen Zahnschmerzen tun?
Also handelt bitte, bevor das Tier leidet.
Helle saubere Zähne und frischer Atem sind ein Gesundheitsmerkmal, nicht nur ein Schönheitsideal.
Bakterien können hier zu weiteren Krankheiten führen, die den ganzen Köper betreffen können, besonders Organe wie das Herz, Leber und Nieren sind hier besonders betroffen.
Zahnstein kann bei allen Hunderassen auftreten, besonders stark sind aber Hunde betroffen, die eng stehende Zähne haben und kleine Hunderassen mit schmalen Kiefer. Ein weiterer Punkt ist auch die Art der Fütterung, je mehr an den Zähnen anhaften kann, je schneller können sich Beläge bilden. Futter mit viel Getreide, Zucker (z. Bsp. in Form von Rübenschnitzel), Trockenfutter allgemein und auch Dosennahrung führen schneller zu Zahnbelag.
Die beste Vorbeugung bei der Fütterung ist rohes Fleisch und Knochen in großen Stücken, wo der Hund wirklich ordentlich kauen und zerkleinern muss, wobei die Zähne durch den Abrieb bereits gut gesäubert werden.
Wenn der Hund bereits Beläge oder Zahnstein hat, heißt es handeln.
Beginnende Beläge lassen sich meist leicht wegputzen, ob man nun eine Hundezahnbürste oder nur einen Fingerling dazu nutzt, ist der persönlichen Vorliebe geschuldet, selbiges gilt für Hundezahnpasta oder nur 3 % Wasserstoffperoxid, welches ich bevorzuge.
Zähne sollten ca. 2 bis 3 Mal in der Woche gepflegt werden, wenn der Hund zu Belägen neigt.
Wie schon geschrieben, bevorzuge ich selbst Fingerlinge mit Silberionen oder einfache Fingerlinge und Wasserstoffperoxid dazu.
Dazu mit dem Fingerling die Zähne gründlich abreiben und den Zahnfleischrand nicht vergessen, wird Wasserstoffperoxid verwendet, einfach eintauchen und auf stärker betroffene Stellen leicht einwirken lassen, bis es leicht aufschäumt, dann abrubbeln und immer vom Zahnfleisch zum Zahn in kreisenden Bewegungen.
Normale Fingerlinge findet ihr z. Bsp. hier
... mit Silberlegierung gegen Bakterien hier
Wasserstoffperoxid in den Aphoteken oder hier
Natürlich könnt ihr auch Hundezahnpaste nehmen, ich selbst mag diese aber nicht, da doch viele Inhaltstoffe enthalten sind, die mitgeschluckt werden und meiner Meinung nicht in den Hundemagen gehören, daher empfehle ich dies hier auch nicht.
Die beste Variante ist natürlich die Vorbeugung von Zahnstein und daher sollte der Hund schon früh an die Zahnhygiene gewöhnt werden, besonders wenn er nicht natürlich roh ernährt wird oder zu anfälligeren Rassen gehört, damit er später die Pflege auch über sich ergehen lässt.
Dazu kann man dem Hund auch einfach zusätzlich ein Stück rohe Möhre oder ein Stück frischen Apfel anbieten, sollte er Dosen- oder Trockenfutter bekommen, damit wird schon viel vom angetrockneten Belag wieder abgerieben.
Auch Kauartikel wie Rinderhaut, Ochsenziemer, getrocknete Fleischstreifen etc. eignen sich sehr gut zur zusätzlichen Zahnpflege, wenn keine rohen Knochen gegeben werden.
Dagegen sind diese Zahnreinigungteile wie Dentalsticks nicht geeignet, da sie noch mehr verkleben und auf keinen Fall Kauwurzeln oder gar Geweihstangen geben, die in Tiermärkten angeboten werden, denn diese sind zu hart, führen zu Haarrissen und sorgen so zu schweren Zahnerkrankungen. Ebenso nicht geeignet sind die Schinkenknochen aus den Tiermärkten, diese sind Abfallprodukte aus der italienischen Schinkenindustrie, erhitzt und verarbeitet, splittern und können schwere Verletzungen verursachen.
Naturbelassene Kauartikel sind hier die beste Wahl
Zur Gewöhnung würde ich mit etwas weicheren beginnen, wie hier getrocknetes Hühnerbrustfilet - das wird immer gern genommen und ist hochwertige Proteinversorgung zugleich.
Später kann man dann zu Rinderkopfhaut oder Ochsenziemer wechseln
.. sehr gern werden auch die Käsestangen angenommen und damit ist auch ein langer Kauspaß garantiert ...
Es gibt auch Spielzeuge für die Zahnreinigung, meist sind diese aber nicht so effektiv und dann tut es auch mal ein altes Handtuch, was man als Zerrspiel verwendet und damit etwas über die Zähne schrubbt :-)
Ist der Zahnbelag schon stärker ausgeprägt und verhärtet, kann man mit einem Löffelrücken vorsichtig den Belag mechanisch entfernen - auch hier bietet sich das Vorweichen mit 3 % Wasserstoffperoxid an. Bitte nur mit stumpfen Teilen am Zahn kratzen, sonst besteht die Gefahr von Verletzungen des Zahnfleisches oder gar des Zahnschmelzes.
Auch ein Zahnreinungsset ist hier empfehlenswert, wer sich mit dem Löffel nicht rantraut, dazu kommt man damit natürlich besser in die Zwischenräume.
Sind die Zähne bereits stark vom Zahnstein befallen, dunkel verkrustet, übler Geruch aus dem Maul, blutendes und entzündetes Zahnfleisch oder gar Anzeichen von Schmerz, bleibt nur der Weg zum Tierarzt für Zahnheilkunde.
Meist ist dann röntgen nicht zu umgehen und der Hund muss eine Sedierung erhalten, um die Zähne wieder in Ordnung zu bringen. Eine professionelle Zahnreinigung ist dann sinnvoll und diese wird mit Ultraschall vorgenommen, was der Hund ohne Sedierung meist nicht so einfach über sich ergehen lässt, evtl. müssen auch Zähne entfernt werden oder behandelt.
Bitte verschiebt das nicht, denn euer Hund kann hier schon starke Schmerzen haben oder gesundheitliche Folgen sind zu befürchten.
Sind die Zähne wieder hergestellt, kann mit der Zahnhygiene umgehend begonnen werden, um dies künftig zu vermeiden.
Eine weiter Möglichkeit euren Liebling die Zähne gründlich zu reinigen, ist auch eine Schallzahnbürste, die den Vorteil hat, das sie nur auf den Zahn gehalten werden muss und durch die Schwingungen auch Zwischenräume und Zahnfleisch gründlich gesäubert, massiert und auch Beläge sanft entfernt werden können, ohne das es den Hund stört.
Ich selbst nutze übrigens auch so eine Bürste schon viele Jahre sehr erfolgreich.
Es gibt diese speziell für Hunde, die dann etwas teurer ist - oder die für den Menschen, die die selbe Wirkung hat, nur nicht ganz ohne leichte Virbration ist.
.. zur Vervollständigung auch die speziell für Hunde, die völlig vibrationsfrei ist, aber nicht ganz so effektiv ..
Ich hoffe ich konnte euch ein paar brauchbare Ratschläge geben und wünsche euren Fellnasen weiter gute Gesundheit.